Forbes berichtet über Sebastian Marincolos neue Position bei Weed.de
Im September 2025 berichtete Forbes über die Ernennung von Dr. Sebastian Marincolo zum Director of Strategic Content & Editorial bei Weed.de. Die neue Rolle bietet die Möglichkeit, mit der Knowledge Base der Plattform hunderttausende Menschen in Deutschland mit fundiertem Wissen über Cannabis zu erreichen.
Der deutsche Cannabis-Markt im internationalen Fokus
Dass Forbes über eine Personalentscheidung bei einer deutschen Cannabis-Plattform berichtet, zeigt, wie aufmerksam die internationale Medienlandschaft die Entwicklungen hierzulande verfolgt. Seit der Teillegalisierung im April 2024 hat sich Deutschland zu einem der wichtigsten Cannabis-Märkte Europas entwickelt.
Als Director of Strategic Content & Editorial leite ich nun die Bildungs- und Medienabteilung „Knowledge Base“ von Weed.de. Die Plattform erreicht derzeit mehr als 50.000 monatliche Nutzer und bietet Informationen zu über 2.300 Cannabis-Produkten sowie Zugang zu lizenzierten Ärzten, Apotheken und Anbauvereinigungen.
Die Geschichte von Weed.de ist eng verbunden mit zwei Persönlichkeiten, die in der internationalen Cannabis-Bewegung eine wichtige Rolle spielen.
Justin Hartfield und die Entstehung von WeedMaps
Justin Hartfield gründete 2008 in Kalifornien die Plattform WeedMaps. Was als Nebenprojekt eines SEO-Beraters begann, entwickelte sich zur größten Cannabis-Technologieplattform Nordamerikas. Hartfield erkannte früh eine Marktlücke: Es gab keine zentrale Anlaufstelle, um medizinische Cannabis-Apotheken zu finden und zu bewerten.
WeedMaps wuchs rasant und wurde schließlich an der NASDAQ gelistet. Hartfield selbst bezeichnete sich einmal als „serial entrepreneur“ und gilt als einer der ersten Venture-Kapitalisten der legalen Cannabis-Industrie. Mit der Gründung von Emerald Ocean Capital schuf er früh Investitionsmöglichkeiten in einem Markt, der damals noch weitgehend im Schatten operierte.
Interessant ist, wen Hartfield in einem Interview als seine größte Inspiration nannte: Richard Cowan.
Richard Cowan: Vom konservativen Aktivisten zum NORML-Direktor
Richard Cowan ist CEO von Weed.de und blickt auf eine jahrzehntelange Geschichte in der Cannabis-Reform zurück. Von 1992 bis 1995 war er Executive Director von NORML (National Organization for the Reform of Marijuana Laws), der ältesten Cannabis-Reformorganisation der USA.
Cowans politischer Werdegang ist ungewöhnlich. Er begann als konservativer Aktivist, Präsident der Yale Young Republicans und Gründungsmitglied der Young Americans for Freedom. 1973 veröffentlichte er im konservativen Magazin National Review einen Artikel, der Konservative zur Unterstützung der Cannabis-Legalisierung aufrief. Das Magazin Time berichtete darüber, und der Historiker Dan Baum schrieb später, dieser Artikel habe „eine zweite Front im Drogenkrieg eröffnet“.
Das „Iron Law of Prohibition“
Cowans vielleicht wichtigster Beitrag zur Drogenpolitik stammt aus dem Jahr 1986. In seinem Artikel „How the Narcs Created Crack“ im National Review formulierte er das Konzept des „Iron Law of Prohibition“ – des Eisernen Gesetzes der Prohibition.
Die These ist ebenso einfach wie weitreichend: Je härter die Strafverfolgung, desto stärker und gefährlicher werden die gehandelten Substanzen. Prohibition bestraft Volumen, nicht Potenz. Schmuggler haben daher einen ökonomischen Anreiz, auf konzentriertere Formen auszuweichen – weniger Gewicht, weniger Volumen, höherer Gewinn pro Einheit.
Das Konzept wurde zur Grundlage wissenschaftlicher Arbeiten und wird bis heute zitiert – etwa in der Diskussion um die Fentanyl-Krise, bei der synthetische Opioide das weniger konzentrierte Heroin verdrängt haben.
Aufklärung als Kernaufgabe
Die neue Position bei Weed.de bietet eine Plattform, um evidenzbasiertes Wissen über Cannabis einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Deutschland befindet sich in einer Übergangsphase: Die rechtlichen Rahmenbedingungen haben sich geändert, aber viele Menschen haben noch immer keinen Zugang zu verlässlichen Informationen über Cannabis sei es über medizinische Anwendungen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder die kulturelle Geschichte der Pflanze.
Die Knowledge Base von Weed.de soll genau diese Lücke füllen. Das Ziel ist, Wissen zu vermitteln, sachlich, wissenschaftlich fundiert und frei von den Mythen, die die öffentliche Diskussion jahrzehntelang geprägt haben.