Cannabis & Bewusstsein: Was das High wirklich ist – Mein Podcast Gespräch mit Sonja Beeker

Was passiert wirklich, wenn wir high sind?

In der öffentlichen Debatte wird das High oft missverstanden – als bloßer Nebeneffekt oder gar als Risiko. Doch das greift viel zu kurz. In meinem Gespräch mit Sonja Beeker von mitwasdrin (mitwasdrin.de) habe ich in ihrem Podcast darüber gesprochen, warum das High ein bewusst erlebter Zustand ist und welche faszinierenden Veränderungen es in unserem Bewusstsein bewirken kann.

Das Cannabis High ist ein multidimensionaler Bewusstseinszustand

Cannabis mit THC kann unser Bewusstsein in vielerlei Hinsicht verändern. Es geht nicht nur um Euphorie oder Entspannung, sondern um viel mehr:

  • Fokussierte Aufmerksamkeit – das High kann helfen, sich intensiver auf bestimmte Gedanken oder Wahrnehmungen zu konzentrieren.
  • Aktivierung des episodischen Gedächtnisses – Erinnerungen werden oft lebendiger und detailreicher erlebt.
  • Verstärkte Fähigkeit der Imagination – kreative Gedankenprozesse werden angeregt.
  • Verfeinerung der Mustererkennung – neue Zusammenhänge und Perspektiven werden erkennbar.
  • Stärkung der Empathie – die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, kann verstärkt werden.

Und dies sind nur 5 von vielen möglichen Veränderungen des Bewusstseins, die wir währen eines Highs erleben und für uns nutzen können.

Oft wird unterschätzt, dass das High ein ganz eigener Bewusstseinszustand ist, der gezielt genutzt werden kann – sei es für kreatives Arbeiten, intensivere Selbstwahrnehmung oder tiefere zwischenmenschliche Verbindungen.

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Psychoaktiv bedeutet nicht automatisch problematisch

Ein weitverbreiteter Irrtum ist die Annahme, dass psychoaktive Substanzen grundsätzlich gefährlich seien. Doch viele alltägliche Stoffe, wie Koffein oder CBD, sind ebenfalls psychoaktiv. Entscheidend ist nicht, dass eine Substanz psychoaktiv ist, sondern wie sie auf unser Bewusstsein wirkt und wie wir mit ihr umgehen.

Cannabis als Werkzeug für Achtsamkeit

Viele Nutzer berichten, dass sie durch Cannabis bewusster wahrnehmen, was in ihrem Körper vorgeht. Plötzlich fällt auf, dass man Durst hat oder eine unbequeme Haltung eingenommen hat – ein klassisches Beispiel für durch Cannabis geförderte Achtsamkeit.

In meinem Gespräch habe ich auch die Verbindung zwischen Cannabis und jahrtausendealten Achtsamkeitspraktiken, wie der buddhistischen Meditation, thematisiert. Die gezielte Nutzung von Cannabis kann helfen, achtsamer zu leben und intensiver im Moment zu sein.

Synergien statt Simplifizierungen: Die Wirkung von Cannabis ist komplex

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Wirkung von Cannabis nie nur vom THC-Gehalt abhängt. Terpene und andere Wirkstoffe spielen eine entscheidende Rolle – ein Konzept, das oft als „Entourage-Effekt“ bezeichnet wird. Ich spreche hier lieber von synergistischen Effekten, da Terpene und andere Verbindungen die Wirkung von THC gezielt beeinflussen können. So kann beispielsweise das Terpen Limonen eine angstlösende Wirkung entfalten.

Cannabis ist individuell – und das ist gut so

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Cannabis. Daher ist es essenziell, den eigenen Konsum bewusst zu gestalten. Tools wie ein Dosierungsrechner oder Methoden zur sicheren Edibles-Herstellung helfen dabei, eine individuell passende Nutzung zu finden.

Buch die Kunst des Highs von Sebastian Marincolo, Cannabis Pflanze
Die Kunst des Highs. Wie wir mit Cannabis unser Bewusstsein bereichern können

Fazit: Gebrauch vs. Missbrauch – Es liegt an uns

Letztlich ist Cannabis ein Werkzeug. Wie bei jedem Werkzeug kommt es darauf an, wie wir es nutzen. Es kann der Selbstentwicklung, Kreativität und Achtsamkeit dienen – oder zu einem Fluchtmittel werden. Die entscheidende Frage ist:

Nutzen wir es bewusst oder missbrauchen wir es?

Mehr über meine Forschung und meine Bücher findest du auf meiner Website: www.sebastianmarincolo.de

Die ganze Podcastfolge gibt es hier oder bei YouTube, Spotify, Apple Podcasts & Co.

Die Webseite von Sonja Beeker und Ihrem Mann Damon Beeker findet ihr hier.

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