Vaporisatoren als Präzisionsinstrumente – Mein neuer Artikel bei heimatkult.ch

In den letzten Jahren etabliert sich immer mehr die Nutzung von Vaporisatoren für die Nutzung von Cannabis-Produkten als Alternative zu anderen Einnahmeformen. Vaporisatoren sollten dabei klar von Vape Pens unterschieden werden. Vaporisatoren sind meist leistungsstärkere Geräte mit präzise einstellbaren Temperaturen von ca. 180°C-220°C, die getrocknete Cannabisblüten oder Konzentrate in einer speziellen Heizkammer schonend verdampfen, während Vape Pens kompakte Geräte sind, die vor allem für vorgefüllte Öl- oder Liquid-Kartuschen konzipiert sind.

Dabei nutzen Vaporisatoren Konvektion, Konduktion oder beides. Konduktion bedeutet, dass das Pflanzenmaterial durch Kontakt mit einer heißen Oberfläche erhitzt wird. Das sorgt für schnelles Aufheizen und dichte Dampfwolken, birgt aber das Risiko einer ungleichmäßigen Erhitzung und möglicher Verbrennung. Konvektion hingegen nutzt einen heißen Luftstrom: Die Luft wird im Gerät erhitzt und dann durch das Pflanzenmaterial geleitet. Dabei werden die Wirkstoffe und Aromen durch die vorbeiströmende Luft gelöst und als Dampf aufgenommen. Diese Methode sorgt für eine gleichmäßigere, schonendere Erhitzung und ein intensiveres Aroma. Zum Vergleich: beim Erhitzen eines Joints entstehen in der Glut Temperaturen von 800°C -1100°C beim Ziehen.

Decarboxylierung: Umwandlung mit Hitze

Neben den Cannabinoiden wie THCa und CBDa, die in der frischen Cannabispflanze vorliegen und erst durch Erhitzen decarboxyliert und in ihre wirksamen Formen THC und CBD umgewandelt werden, betrifft dieser Prozess auch andere wichtige Pflanzenstoffe wie weitere Cannabinoide, Terpene und Flavonoide. Terpene, die für das Aroma und ebenfalls für die Wirkung von Cannabis verantwortlich sind, sind besonders hitzeempfindlich: Sie verdampfen und verändern sich je nach Temperatur, wobei zu hohe Temperaturen zu ihrem Abbau führen können.

Auch Flavonoide, die für Farbe, Geschmack und möglicherweise zusätzliche Effekte sorgen, werden durch Hitzeeinwirkung umgewandelt und besitzen jeweils eigene Verdampfungspunkte. Deshalb ist eine schonende, temperaturkontrollierte Erhitzung hilfreich, um das volle Wirkungspotenzial der Cannabispflanze zu bewahren.

Verschiedene Substanzen verdampfen bei unterschiedlichen Temperaturen

Durch variable Temperatureinstellungen bei Vaporisatoren haben Cannabisnutzer die Möglichkeit, auch das Wirkprofil von Blüten oder Vollspektrum-Extrakten von Cannabis mit einer Vielzahl von Inhaltsstoffen zu beeinflussen. Die unterschiedlichen Cannabinoide, Terpene und Flavonoide und weitere Substanzen haben jeweils unterschiedliche Temperaturen unter Normaldruck, bei denen sie im Vaporisator verdampfen. So kann man in bestimmten Temperaturbereichen bei der gleichen Sorte von Cannabisblüten oder bei Nutzung von spezifischen Extrakten ganz verschiedenen Wirkstoffkombinationen in den Dampf abgeben und damit auch unterschiedliche Wirkungen erzielen.

Seit Jahren machen sich das viele Cannabisnutzer weltweit zunutze und variieren Temperaturen, wenn sie medizinische oder andere Cannabisprodukte vaporisieren, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Allerdings gehen die Meinungen auseinander, wie genau die Wahl der Temperatur tatsächlich die Wirkung beeinflusst.

Wenn wir hier etwas tiefer gehen wollen, sollten wir uns zuerst ansehen, wie sich verschiedene Temperaturen auf die Freisetzung verschiedener pflanzlicher Substanzen auswirken. (…) Hier weiterlesen

Der Original Artikel erschien zuerst bei heimatkult.ch im Juni 2025.

 

 

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